PopUp-Radweg auf der B7

Anlässlich des Tages des Fahrrads am 03.06. haben Mobiles Wuppertal gemeinsam mit den Wuppertaler Fahrradinitiativen Fahrradstadt Wuppertal und ADFC Wuppertal / Solingen zu einem Aktionstag aufgerufen. In Wuppertal und zeitgleich in 20 weiteren Städten in Deutschland wird im Wahljahr ein Zeichen für nachhaltige Mobilität und Klimagerechtigkeit gesetzt. Von 11:00 bis 13:00 Uhr konnte an der Adlerbrücke mit einem sogenannten Pop-Up-Radweg getestet werden, wie komfortabel und sicher es sich auch auf Hauptverkehrsstraßen Rad fahren lässt, wenn eine klare Abgrenzung gegenüber dem motorisierten Verkehr besteht. Eine entsprechende Rad-Infrastruktur wurde in zahlreichen Städten zur kurzfristigen Schaffung von weiterem Verkehrsraum für Radfahrende umgesetzt. „Während Nahmobilität im letzten Jahr immens an Bedeutung gewonnen hat, und die Fahrradbranche boomt, ist auf den Straßen in Wuppertal bisher kaum etwas davon angekommen“, sagt Christian Wolter vom Bündnis Mobiles Wuppertal. 


Auf dem kurzfristig an der Adlerbrücker eingerichteten PopUp-Radweg tummelten sich dann trotz Unwetterwarnung viele große und auch ganz kleine Radfahrer:innen. Einigkeit bestand, dass eine Verkehrswende nicht allein durch Bahntrassenradwege erreicht werden kann. Für den Alltagsverkehr müssen flächendeckend sichere Radverbindungen entstehen. “Abgesehen davon, dass  Gesetze und Regelwerke wie auch die StVO weiterhin  nicht nachhaltige Mobilität stützen, ist die Entwicklung der Rahmenbedingungen aber in hohem Maß von den politischen Entscheidungen auf lokaler Ebene abhängig. Eine Mitgliedschaft in der AGFS macht eine Stadt noch nicht fahrrad- und fußgängerfreundlich. Hier bedarf es einer grundsätzlich geänderten Prioritätensetzung und einer Umverteilung des existierenden Straßenraumes.  Die heutige Politik ist sozial ungerecht zu Lasten der Umwelt, Gesundheit, Mitmenschen und nachfolgender Generationen“, erläutert Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC. 


„Wir benötigen mehr Infrastruktur für sicheren Radverkehr“, sagt Christoph Grothe von der IG Fahrradstadt: „Ein lückenloses Netz, wie es für Autos bereits existiert. Der Ausbau muss deutlich schneller voran gehen und dem stark zunehmenden Radverkehr Rechnung tragen.“
Die Initiativen fordern von der Wuppertaler Politik und Verwaltung nicht nur ein klares Bekenntnis, sondern auch eine kurzfristig sichtbare Umsetzung. „Unser Pop-up Radweg zeigt, dass auch mit einfachen Mitteln wesentliche Verbesserungen für eine aktive Mobilität erreicht werden können“, kommentiert Kirsten Haberer von der IG Fahrradstadt Wuppertal.